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Pferdegestützte Psychotherapie

In der pferdegestützten Psychotherapie stehen die Beziehungsgestaltung und der Kontakt zum Tier stets im Zentrum. Der Therapeut übernimmt die Aufgabe, die Begegnung zwischen dem Klienten und dem Pferd zu ermöglichen. Das Pferd wirkt einerseits als Motivationsträger für die Therapie und andererseits als Eisbrecher, falls es einer Person schwer fällt, sich gegenüber dem Therapeuten zu öffnen.

Pferde sind Flucht- und Herdentiere und reagieren sehr sensibel auf Aussenreize. Im Umgang mit ihnen zeigt sich das dadurch, dass sie auf Signale, die wir bewusst oder unbewusst aussenden, reagieren, wie z.B. auf unsere Körpersprache, unsere Stimmung oder unser Verhalten. Sie reagieren unmittelbar und authentisch darauf, ohne zu werten. Diese Eigenschaften werden in der pferdegestützten Psychotherapie in einem sicheren Rahmen genutzt, um an den eigenen Themen zu arbeiten. In der therapeutischen Arbeit mit dem Pferd erhält man die Möglichkeit, mehr über sich zu erfahren und einen Zugang zu sich selbst zu finden.

Indiziert ist die Pferdegestützte Psychotherapie wenn es darum geht die Körperwahrnehmung zu verbessern, ein positives Körperbild zu entwickeln, körperliche und emotionale Nähe zu einem Lebewesen zu erleben, präsenter zu werden im Hier-und-Jetzt, den Selbstwert zu steigern, Selbstwirksamkeit zu erleben, Ressourcen zu aktivieren, einen Umgang mit den eigenen Ängsten zu finden, loszulassen und zu entspannen. Der Kontakt zum Pferd wirkt stimmungsaufhellend und beruhigend.

In dem Sinne kommt diese Therapierichtung für Menschen mit verschiedenen psychischen und psychosomatischen Störungsbildern in Frage. Häufig wird diese Therapie eingesetzt bei affektiven Störungen wie z.B. einer Depression, bei Angststörungen, posttraumatischen Belastungsstörungen, Essstörungen, Persönlichkeitsstörungen wie z.B. einer Borderline-Persönlichkeitsstörung, Autismus-Spektrum-Störungen, ADHS / ADS, Entwicklungsverzögerungen (sozial, emotional, psychomotorisch), Verhaltensauffälligkeiten etc.

Nicht geeignet ist die Therapierichtung für Patienten in einer akuten Psychose oder einer akuten manischen Episode. Bei körperlichen Beschwerden muss individuell abgeklärt werden, ob Pferdegestützte Psychotherapie sinnvoll ist oder nicht. Allenfalls kann sie auch hilfreich und unterstützend sein.